124 Meilen

Aufgrund der Höhe von 2400 MüM ist es hier mit -1 Grad am Morgen bedeutend kälter als die vorherigen Tage. Also nützen wir die Morgenstunden und machen uns auf den Weg Richtung Escalante. Auf dem Boondocking Platz am Anfang der Hole in the Rock Road suchen wir uns einen gemütlichen Stellplatz und richten uns ein. Anschliessend packen wir unsere Wandersachen und fahren Richtung Süden zum Upper Dry Fork Trailhead. Heutiges Ziel ist der Peek a Boo Canyon und der Spoocky Canyon. Nach dem Eintrag ins Register und dem Check, ob wir auch schlank genug sind, starten wir unsere Wanderung den Steinmännchen entlang über die Ebene.

Unterwegs kommen wir mit netten Amerikanern ins Gespräch, welche uns den Weg zum Peek a Boo Canyon erklären. Und nun, nach 1.5 Meilen stehen wir da und fragen uns, ob dies nun wirklich der Eingang sein kann. Vor uns ein vier Meter hoher Felsen mit einigen Tritten. Für mich ein riesiges Fragezeichen, wie ich da hoch kommen soll, respektive, ob wir wirklich am richtigen Ort sind. Schon bald kommen zwei Amerikaner und fragen sich dasselbe. Diese beschliessen jedoch relativ schnell, dass sie weiter gehen. Nachdem nun ein weiterer Amerikaner kommt und vor uns den Felsen hochklettert und aus dem Staunen nicht mehr herauskommt, entscheiden auch wir, dass wir hochklettern. Mein Mann voraus und ich hinterher. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist, dass die Kletterpartie noch lange nicht vorbei ist. Aber was wir sehen, ist schlichtweg genial.

Nach der Kletterpartie kommt man irgend einmal wieder hinten aus dem Canyon.

Wir drehen die Runde den Steinmännchen entlang und kommen so zum Eingang des Spoocky Canyons. Und auch hier stehen wir und fragen uns, geht es wirklich diesen Spalt hinein? Sieht so aus, denn eine andere Möglichkeit gibt es gar nicht. Also nichts wie rein und runterklettern. Dieser Canyon ist bedeutend enger, als der Peek a Boo. Wir müssen unsere Rucksäcke jeweils abziehen und einzeln weiterreichen. Ansonsten kommen wir zum Teil gar nicht vorwärts. Hier müssen wir nun meterhohe Felsen hinab klettern.

Nachdem wir auch den Spoocky Canyon durchquert haben, laufen wir zurück zum Eingang des Peek a Boo Canyon. Dort fragte uns jemand, ob wir die Klapperschlange im Spoocky auch gesehen haben. Wir sind sehr froh, dass wir das verneinen können. Ich wüsste nicht, wie wir in diesem engen Canyon an einer Klapperschlange vorbei hätten gehen sollen.

Nun geht es den gleichen Weg zurück zum Auto.

Nach 3.5 Stunden sind wir zurück beim Auto und haben fast 10km hinter uns. Für uns bereits jetzt ein Highlight auf unserer Reise. Auf dem Rückweg halten wir noch beim Devil's Garden.

Nach dem Nachtessen spazieren wir noch über diesen sehr grosszügigen Boondocking Platz und hoffen, dass uns die freilaufenden Rinder nicht zu nahe kommen.

Was sich bereits seit Tagen angekündigt hat, kommt nun in der Nacht mit voller Wucht. Es regnet und stürmt so sehr, dass es richtig unangenehm wird.